Warum gibt es in der Steiermark ein Vulkanland?
Die Steiermark ist ein Bundesland im Südosten Österreichs, das für seine landschaftliche Schönheit, seine kulturelle Vielfalt und seine kulinarischen Spezialitäten bekannt ist. Eine Region ist das Steirische Vulkanland, das sich im Südosten der Steiermark erstreckt und aus 33 Gemeinden besteht.
Der Name Vulkanland leitet sich von den geologischen Spuren ab, die die vulkanische Aktivität in dieser Region hinterlassen hat. Vor etwa 17 Millionen Jahren, im Miozän, war das Gebiet, das heute die Oststeiermark umfasst, von zahlreichen Vulkanen bedeckt, die Lava, Asche und Gestein ausstießen. Diese Vulkane erloschen vor etwa 10 Millionen Jahren, aber ihre Überreste sind noch heute als Hügel, Kuppen oder Kogel sichtbar, die das Landschaftsbild prägen.
Einige dieser erloschenen Vulkane wie der Gleichenberger Kogel, der Stradner Kogel, der Kapfensteiner Kogel oder der Klöcher Kogel sind noch heute als kegelförmige Hügel in der Landschaft zu erkennen. Wenn Sie ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung in der Steiermark als Urlaubsunterkunft suchen, werden Sie in der Umgebung der erloschenen Vulkane fündig.
Vulkanismus in der Steiermark: Auswirkungen sind noch heute sichtbar!
Vor etwa 2 Millionen Jahren, im Pliozän, gab es eine zweite Phase des Vulkanismus in der Steiermark, die aber weniger intensiv und nicht flächendeckend war. Diese Vulkane hinterließen kleinere Kegel oder Krater, die zum Teil mit Wasser gefüllt sind. Einige Beispiele für diese jüngeren Vulkane sind der Riegersburger See, der St. Anna See und der Stubenbergsee.
Der Vulkanismus hat nicht nur die Landschaft, sondern auch die Lebensbedingungen in dieser Region beeinflusst. Vulkanischen Gesteine, wie Basalt, Tuff oder Bimsstein, haben den Boden fruchtbar, mineralreich und wasserspeichernd gemacht. Das hat die Landwirtschaft, vor allem den Weinbau begünstigt, da die Reben an den vulkanischen Hängen gedeihen. In Ihrem Urlaub in einem Ferienhaus in der Steiermark dürfen Sie sich nicht einer Verkostung der edlen Tropfen entgehen lassen.
Die vulkanischen Gesteine haben auch die Grundwasserqualität und -menge verbessert, was die Trinkwasserversorgung sicherstellt und zahlreiche Heilquellen entstehen ließ. Nicht ohne Grund ist das Steierische Vulkanland die Region mit der größten Dichte an Thermen in Österreich. Vulkangestein hatte auch Einfluss auf die Baukultur, da es als Baumaterial für Häuser, Kirchen und Burgen verwendet wurde. Künstler und Handwerker ließen sich von dem Material inspirieren und nutzen vulkanisches Gestein als Rohstoff für die Keramik-, Glas- und Schmuckverarbeitung.
Wie viele Vulkane gab es in der Steiermark?
In der Steiermark gab es etwa 40 Vulkane, die in zwei zeitlich getrennten Phasen aktiv waren. Der alte Vulkanismus fand vor etwa 17 bis 12 Millionen Jahren statt und war an Nord-Süd orientierte Störungssysteme gebunden. Die Ausbrüche waren sehr intensiv und flächendeckend. Es bildete sich ein riesiges Vulkanmassiv mit etwa 30 km Basisdurchmesser und dem Zentrum um Bad Gleichenberg. Dieses Vulkanmassiv ragte teilweise aus einem subtropischen Meer auf, das damals das Steirische Becken bedeckte. Die ausgeworfenen feinen Aschepartikel wurden weit verweht und wurden in den inneralpinen Tallagen und im Randbereich des Steirischen Beckens abgelagert. Die wichtigsten Beispiele für den alten Vulkanismus sind neben dem Gleichenberger Kogel die Vulkankegel in Ilz/Kalsdorf, Mitterlabil, Walkersdorf und Bairisch Kölldorf.
Der jüngere Vulkanismus fand vor etwa 2 Millionen Jahren statt und war weniger intensiv und flächendeckend als der alte Vulkanismus. Im Zuge der Eruptionen bildeten sich kleinere Vulkankegel und Krater, die heute zum Teil mit Wasser gefüllt sind. Der jüngere Vulkanismus war an die Absenkung des Steirischen Beckens gekoppelt, die durch die Kollision der Afrikanischen und Europäischen Platte verursacht wurde. Die Periode war von einer Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Lava gekennzeichnet, die von basaltisch zu andesitisch wurde. Sichtbare Überreste des jüngeren Vulkanismus sind der St. Anna See, der Stubenbergsee, das Klöcher Massiv, der Stradner Kogel und der Steinbruch von Mühldorf.
Wann bildete sich das Steierische Becken?
Das Steierische Becken ist eine geologische Struktur im Südosten Österreichs, die einen Teil des Bundeslandes Steiermark umfasst. Das Steierische Becken ist ein Senkungsraum, der mit Sedimenten aus dem Meer und aus den Alpen verfüllt wurde. Die Entstehung lässt sich in zwei Phasen unterteilen: die erste Phase begann vor etwa 19 Millionen Jahren und die zweite Phase endete vor etwa 2 Millionen Jahren. Die erste Phase war geprägt von der Absenkung des Steierischen Beckens und dem Vordringen des Meeres in diesen Raum. Die zweite Phase war geprägt von der Auffüllung des Steierischen Beckens und dem Rückzug des Meeres.
Die erste Phase der Entstehung des Steierischen Beckens hing mit der Kollision der Afrikanischen und der Europäischen Platte zusammen, die die Hebung der Alpen verursachte. Durch die Hebung der Alpen entstanden Spannungen in der Erdkruste, die zu Brüchen und Störungen führten. Diese Brüche und Störungen bildeten die Ränder des Steierischen Beckens, das sich zwischen den Alpen im Norden und Westen und dem Pannonischen Becken im Osten und Süden befand. Das Steierische Becken wurde durch die Brüche und Störungen von den Weltmeeren abgeschnitten und bildete eine nach Südosten offene Meeresbucht, die auch als Paratethys bezeichnet wird. Diese Meeresbucht war zunächst tief und salzhaltig, wurde aber im Laufe der Zeit immer flacher und süßer, da sie mehr und mehr von den Weltmeeren isoliert wurde.
Die zweite Phase der Entstehung des Steierischen Beckens hing mit der weiteren Abschnürung der Meeresbucht von den Weltmeeren zusammen, die zu ihrer Aussüßung und Verlandung führte. Die Meeresbucht wurde von zahlreichen Flüssen gespeist, die aus den Alpen und dem Pannonischen Becken kamen. Diese Flüsse transportierten große Mengen von Sand, Schlamm und Schotter, die sich im Steierischen Becken ablagerten. Diese Ablagerungen füllten das Steierische Becken auf und bildeten das heutige Hügelland. Sie enthielten auch Fossilien von Meerestieren, Süßwassertieren und Pflanzen.
Welche Vulkane gibt es in der Steiermark?
Im Verlauf von Millionen Jahren wurden die meisten Vulkane in der Steiermark durch Erosion dem Erdboden gleichgemacht. Das gilt allerdings nicht für den Gleichenberger Kogel, ein riesiges Vulkanmassiv mit ca. 30 km Basisdurchmesser, das heute als Hügelgruppe sichtbar ist. Auch der Quarztrachytsteinbruch im Schaufelgraben bei Bairisch Kölldorf, der ein seltenes Gestein enthält, und der Steinbruch in Gossendorf, der die postvulkanischen Veränderungen des Gesteins zeigt, sind sichtbare Überreste des Vulkanismus in der Steiermark.
Ein Überrest aus der Zeit des jüngeren Vulkanismus ist der Stradener Kogel, der höchste Vulkan der Steiermark (832m). Zu den erloschenen Vulkanen gehören darüber hinaus der Klöcher Kogel, der für seinen Weinbau bekannt ist, der Kindsbergkogel bei Tieschen, der einen Kratersee hat, und der Auersberg in Gniebing, dessen Merkmal eine markante Basaltsäule ist. Die Vulkane in der Steiermark sind ein wichtiger Bestandteil der Landschaft und der Kultur. Sie bieten nicht nur eine schöne Aussicht, sondern verfügen auch über eine reiche Flora und Fauna, fruchtbare Erde und sie sind eine wertvolle Wasserquelle.
Steht die Riegersburg auf einem Vulkan?
Die Riegersburg ist ein Wahrzeichen der Steiermark und eine bekannte Touristenattraktion. Der Vulkanfelsen, auf dem die Burg steht, ist ein erloschener Vulkan, der vor etwa 17 Millionen Jahren entstanden ist. Er gehört zu einem Vulkanbogen, der sich von Slowenien bis in den Karpatenbogen erstreckt. Dieser Vulkanbogen ist das Ergebnis der Kollision der afrikanischen und der europäischen Erdplatte, die zu einer Dehnung und Absenkung der Erdkruste führte. Das aufsteigende Magma aus dem Erdinneren riss Teile der afrikanischen Platte mit an die Oberfläche und bildete so die Vulkane.
Der Vulkanfelsen ist etwa 484 Meter hoch und hat einen Durchmesser von etwa 800 Metern. Er besteht hauptsächlich aus Quarzporphyr, einem magmatischen Gestein, das Quarzkristalle und andere Mineralien enthält. Das Gestein ist rötlich-braun gefärbt und hat eine grobe Struktur. Der Quarzporphyr ist sehr hart und widerstandsfähig gegen Erosion und Verwitterung. Er bildet daher einen markanten Felskegel, der aus der umgebenden Landschaft herausragt.
Die Höhenburg war lange Zeit ein Bollwerk der Steiermark gegen die Türken. Erstmalig erwähnt wurde das stolze Bauwerk im Jahr 1138. Die berühmteste Besitzerin war Elisabeth, Freifrau von Galler. Diese schillernde Persönlichkeit war im 17. Jahrhundert auch unter dem Namen „schlimme Liesl“ bekannt. Sie war dreimal verheiratet und befand sich mit etlichen ihrer Nachbarn im Dauerstreit. Von ihrem dritten Ehemann, Hans von Stadl, ließ sie sich scheiden, ein einmaliger Vorgang zur damaligen Zeit.
Die Burg ist über einen 1,5 Kilometer langen Fußweg mit 14 Toren und 7 Basteien oder über einen modernen Schrägaufzug erreichbar. Sie verfügt über drei Museen, die verschiedene Aspekte der Burggeschichte beleuchten. Das Burgmuseum zeigt die Prunkräume und die Lebensweise der Burgherren und -frauen. Das Hexenmuseum widmet sich dem dunklen und rätselhaften Kapitel der Hexenverfolgung in der Steiermark, während das Waffenmuseum das Zeughaus der Riegersburg mit einer Sammlung von historischen Waffen und Rüstungen präsentiert.
Wo gibt es in Österreich noch Vulkane?
Vulkanismus prägte neben dem Vulkanland Steiermark noch andere Regionen in Österreich. Das Waldviertel in Niederösterreich ist der Ort, wo sich der größte Vulkan Österreichs befindet: der Weinsberger Wald. Dieser Vulkan ist vor etwa 15 Millionen Jahren ausgebrochen und bedeckte damals eine Fläche von etwa 1.000 Quadratkilometern. Heute sind noch die Reste des Vulkans in Form von Granitfelsen, Basaltsäulen und Mineralquellen erhalten.
Ein weiteres vulkanisches Gebiet ist das Burgenland, wo sich der Pauliberg befindet. Dieser Vulkan ist vor etwa 4 Millionen Jahren ausgebrochen und ist der jüngste Österreichs. Er hat einen Durchmesser von etwa 10 Kilometern und eine Höhe von etwa 500 Metern. Der Pauliberg ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer, die die schöne Landschaft und die Aussicht genießen wollen. Außerdem gibt es am Pauliberg einen Kratersee, der als Naturdenkmal geschützt ist.
Schließlich gibt es noch das Kärntner Becken, wo sich der Hohentauern befindet. Dieser Vulkan ist vor etwa 10 Millionen Jahren ausgebrochen und bedeckt eine Fläche von etwa 300 Quadratkilometern. Er hat einen Durchmesser von etwa 20 Kilometern und eine Höhe von etwa 1.000 Metern. Der Hohentauern ist ein geologisch interessanter Ort in Kärnten, wo interessierte Besucher verschiedene Gesteinsarten, wie Rhyolith, Andesit und Tuff, finden können. Der Hohentauern ist auch ein wichtiger Wasserspeicher, der das Kärntner Becken mit Trinkwasser versorgt.